Bauer-Mühle/Sägewerk
(Mühlenbetrieb und Sägewerk längst eingestellt!)
Mankerstraße 34

(* Entnommen aus: Engelbert Grubner. Oberndorfer Häuserbuch. Oberndorf 1996, Seite 440)
Der letzte Besitzer hieß Schopf.
1892 Besitzer Adolf Angst. Die Wasserkraft wurde im Wasserbuch (Bezirkshauptmannschaft Melk) eingetragen. Wasserrad und Mühle wurden drüber der Straße erbaut
– ein Stockwerk hoch.Die heutige Mankerstr. ging durch die heutige Einfahrt und den Hof (bis ca. 1910).
Ca. 1918 kaufte Franz Wiesner die Mühle und Säge mit Venezianergatter.
1922 wurde vom Wasserrad auf Turbine umgestellt und etwa 25 PS an Leistung erreicht. Es wurde eine Dynamo-Lichtmaschine eingebaut, die Gleichstrom erzeugte, der nach Zelking, Mannersdorf und Hofstetten geliefert wurde.
1924 wurde die Mühle umgebaut und um ein zweites Stockwerk erhöht.
1926 kauften Johann und Johanna Bauer die Mühle und Säge von Herrn Wiesner.
1928 brannte die Säge ab.

Venezianergatter (aus Wikimedia.org)
1929 war ein großes Hochwasser.
1942 wurde die Mühle um ein weiteres Stockwerk erhöht.
1953 verstärkte man im Zuge der Melkregulierung die „Bauer-Wehr“.
1959 abermals ein großes Hochwasser.
1977 erfolgte ein Zusammenschluß vom Klein-Wasserkraftwerk mit der NEWAG.
2003 baute man eine Fischaufstiegshilfe in die Wehr ein.
Durch Kauf der Gebäuden sind seit 1. Jänner 2007 Peter & Susanne Plutsch Besitzer
In einem Nebengebäude dieser ehemaligen Mühle befindet sich seit 2011 (siehe Innovationen
– www.antikmuehle.at) ein Schau- und Verkaufsraum für Antiquitäten
Stromrechnug vom Jänner 1930 („Elektrizitätswerk“-Bauer)
(Vierkantbauerhof)

Der ehemalige „Seitenstettnerhof“ – Inhaber: Frau Antonia Zuser (Aufgenommen 1999) …

… und Aufnahme vom Oktober 2010 (frisch verputzt und gefärbelt)
Neben dem „Seitenstettnerhof“ (ein mächtiges Vierkantgebäude), gab es noch im Ortsteil Gassen einen zweiten, heute nicht mehr bestehenden (auch ein Seittensttetener Lehen), aber zur Burg (zum Schloss) Zelking gehörenden Meierhof.


Ausschnitte aus Ansichtskarten (links von 1900, rechts um 1965)

Aufnahme von 1935

Das Erholungsheim mit dem angebauten Speisesaal um 1965
In Zelking Nähe stehet am Walde
ein Haus, gelehnt an ewig grüner Halde,
Creditanstalts Erholungsheim ist just sein Titel,
erhalten von der Bank geschenkter Mittel.
Bestimmt, dass Mann und Weiblichkeit zum Wohle
an reicher Kost und guter Pflege sich erhole
und dass der Angestelltenschaft Erquickung böte
das Heim in unsrer schweren Zeiten Nöte.
Sechs Frauen sorgen für die Pensionäre
in Küche und Zimmer. Und zu ihrer Ehre
und ihrem Preis ich dies Gedicht verfasse
auf dass der Dank und die Erinnerung nie verblasse.
Des Heimes Oberköchin heisst nicht Herta,
o nein, sie hat den süßen Namen Berta,
sie regt von früh bis abends ihre Hände
und führt ein strenges Regimente.
Die große Leopoldin ist oft vom Mehl weiss,
sie macht uns stets die gute Mehlspeis’.
Gollatschen, Knödel, Apfelstrudel
und fest gezuckerte Kartoffelnudel.
Die kleine Leopoldin ist etwas jünger,
die Villa ordnet sie mit zartem Finger,
sie unterstützt Frau Graf sehr brav, indessen
tut sie die Küchenhilfe nicht vergessen.
Wer sorgt für Kochsalat, Spinat und Bohnen,
mit lautem Lob soll man die Hehre lohnen,
besonders wenn sie Braten brät, soll man bekennen
Frau Zitas hohe Kunst und Können.
Frau Buchegger, ein strammes Wesen,
regiert mit starker Hand den Besen,
bekriegt den Staub auf Stiegen und auf Gassen
Mitbürger! Wehe, wenn sie losgelassen!
Die Wirtschaft der Frau Graf ist auch nicht ohne
des Hauses Sauberkeit ist ihre Zone,
sie liebt die Männer mehr als Frauen in manchen Sachen
weil ihr die Männer weniger Arbeit machen.
So sind in allen Dingen, allerwegen,
des Hauses Frauen ihm zum vollen Segen
und bleibt Herr Lehners Leitung auch bestehen
dann kann das schöne Heim nicht untergehen.
Viktor Würflinger, Oktober 1947

Herr Viktor Würflinger


Alte Aufnahme von 1920 (?)
Gassen Nr. 7 gräflich Harrach dann Heussenstamm’sches Jagdhaus. Altbau über T-förmigen Grundriss, zumindest der südliche Teil (hakenförmig) aus dem 16. Jahrhundert; grobe Bruchsteinmauer, unter dem barocken Rieselputz mit glatten Ortbändern wird eine farbig gefasste Sgraffitorahmung der Fenster und der Hauskanten sichtbar.
Teilentnahme aus: Franz Eppel Die Wachau, 1964, Seite 242

Das Haus mit heutigem Aussehen mit Sinzendorfwappen

Das Malen dieses Sinzendorfwappens war die erste Arbeit von Franz Knapp 1970 in Zelking
Matzleinsdorf
„Edelhof“
Der „Edelhof“ (Schloss Matzleinsdorf, dessen Hauptfront sich im Garten befindet), brannte 1733 zur Gänze ab und wurde ab 1750 (*) neu erbaut.
Im Neubau (heutiger Baustil), wurde die 1750 errichtete Johannes Nepomuk-Kapelle neuerlich eingeweiht und unter Joseph II. entweiht, aber 1800 wieder geweiht und 1840 endgültig aufgelassen.
Das ehemalige Altarblatt aus der Schlosskapelle („Verherrlichung des hl. Johannes von Nepomuk“ in prächtigem Rokokorahmen) befindet sich an der linken Chorwand der Pfarrkirche Zelking angebracht.

1750 stammt. Er wurde unter dem ehemaligen St. Pöltner Baumeister Matthias Munggenast errichtet
Die Straßenseitige Aufnahme ist aber die Rückseite des Gebäudes!

Der „Edelhof“ 2011. Die Rückseitige Ansicht ist aber die Gebäudevorderseite!!!
Joseph Munggenast erblickte am 5. März 1680 in Schann (Tirol) das Licht der Welt und verstarb am 3. Mai 1741 in St. Pölten.
Er war österreichischer Baumeister und ein Neffe von Jakob Prandtauer, der den Maurerjungen förderte und von dem er zeitlebens stilistisch stark beeinflusst blieb.
Munggenast war ab 1717 Maurermeister in St. Pölten und führte nach Prandtauers Tod (1726) dessen Projekte, vor allem Stift Melk, weiter.
Nach dem Tode von Munggenast, führten den Betrieb dessen Söhne Franz und Matthias.
Lieber Herr Pichler, vielen Dank für Ihr Mail. Ich habe Sie im Netz nicht gefunden, und so habe ich die Antwort aufgeschoben. Aber Ihre Nachricht habe ich natürlich erhalten. Der Bau, um den es mir geht, finden Sie im Anhang
– ist das der Edelhof? Jedenfalls schaut der Bau sehr nach Prandtauer aus. Allerdings habe ich inzwischen die Nachricht gefunden, dass Munggenast 1748 nach Matzleinsdorf fährt, weil die Gräfin etwas dort bauen will – so die Nachricht. Vielleicht lässt sich meine Frage damit beantworten. Munggenast steht ja Prandtauer durchaus nahe.Den Pfarrhof etc. habe ich leider nicht angesehen; ich war zuletzt vor ein paar Jahren dort. Die Kirche war damals zu, da sie restauriert wurde.
Über eine Nachricht würde ich mich sehr freuen.
Viele Grüße, Ihre Huberta Weigl
In einer Mailanfrage von Frau MMag. Dr. Huberta Weigl (Wien) vom 2. Mai 2009, fragte diese betreffs des Edelhofes (Schloss Matzleinsdorf, Nr. 11 – heutige Straßenbezeichnung Melkerstraße 12) an (siehe obiges Mail), da der Baustil „Prandtauerähnlich“ sei.
In meinem „Archivsachen“ wurde folgendes festgestellt, die die untenstehende Erklärung (vorletzter Absatz) plausibel erscheinen lässt, dass ein Munggenast Spuren hinterlassen hatte: Am 25. Juli 1733 brannten in Matzleinsdorf 14 Häuser, darunter auch der Edelhof ab.
Das „Ergebnis“: Weder Jakob Prandtauer hatte am Edelhof seine Hände im Spiel, aber auch nicht Joseph Munggenast (Franz als Planender?), sondern Matthias Munggenast als Ausführender!
Eingangsbereich vom Edelhof, der sich allerdings im Garten befindet!
(Ansichtskarte aus der II. Weltkriegszeit)
(**) Am 23. und 24. Februar (1748) war Franz Munggenast Gast bei der Konventtafel.
Franz Munggenast fuhr am 20. April wegen eines Baues, den die Gräfin dort errichten will, nach Matzleinsdorf. Noch am 21. April speiste Franz Munggenast mit den Patres.
Matthias Munggenast kam am 3. Juni nach Melk (PE 12, 49 f., 91 und 109).
(**) Teilentnahme aus: Gerhard Floßmann, Quellen zur Baugeschichte des Stiftes Melk, 1701–1785, ms. Manuskript, Melk 1975, Stiftsarchiv Melk, ohne Signatur ([1]74818 = Jahresangabe 1748, Quellennummer 18).
In diesen Quellenangaben wird anstatt Munggenast mehrmals Munkenons, Munkenos oder Munkenost geschrieben. Frau MMag. Dr. Weigl erklärt dies so: Es kommt immer wieder vor, dass Künstler unterschiedlich geschrieben werden. Die Schreibweise im Falle von M. lässt in mir den Verdacht aufkommen, dass der Schreiber den Namen nur vom Hören kannte.
(*) § 13
Entweihung von Kirchen und Kapellen.
V. O. W. W. (= Viertel ober dem Wienerwald)
Decanat Melk.
Kapelle im Edelhof zu Matzleinsdorf (zu execriren).
(execriren = entweihen)
(* Teilentnahme aus: Geschichte des Bisthums St. Pölten, II. Band, 1876, Seite 69)
Der „Edelhof“
(1694 kam der Edelhof an die Herrschaft Zelking zurück.)
(* Teilentnahmen aus: Rudolf Büttner. Burgen und Schlösser – Dunkesteinerwald. c 1973 by BIRKEN-VERLAG / A 1060 Wien. Seite 150)

eines Stockwerkes im Hoftrakt des Schlosses Matzleinsdorf
Villa Heussenstamm (derzeitige Besitzer Familie Volke)
Mannersdorf
(Mannerdorf, und zur Katastralgemeinde Mannersdorf gehörende Gebäude)
Einödmühl
(Hofstetten Nr. 1)
(auch Kröninghof, Arb Nr. 3)
(Pimershof?)
(Mannersdorf 14)
(*) Ein einzelnes Haus, unter dieser Benennung, welches aber nach Zelking gehört, und zunächst Mannersdorf gelegen ist.
Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens. Elfter Band, Viertel Ober=Wienerwald. Wien 1838, Seite 151
(Arb Nr. 4)
Ein einzelnes Haus, unter dieser Benennung, welches aber nach Zelking gehört, und zunächst Mannersdorf gelegen ist.
Wenn sich der Weingarthof nicht in unseren mittelalterlichen Urbaren findet, so heißt das nicht unbedingt, daß er damals nicht dem Stift Seitenstetten gehörte. Urbare enthalten nämlich nur Güter, von denen jährlich Abgaben entrichtet wurden. Wenn aber Güter Adeligen zu Lehen gegeben wurden, dann entrichteten diese (Adeligen) an den Eigentümer nicht jedes Jahr Abgaben. Daher stehen solche sogenannte rittermäßige Lehen meistens nicht in den Urbaren. Doch wurde beim Empfang eines solchen Lehens eine Urkunde, ein so genannter Lehensbrief, ausgestellt und der Empfang (von Geld und Sachgütern) in einem Lehenbuch vermerkt. Solche Lehensbriefe und Lehenbücher sind in unserem Stiftsarchiv vorhanden.Um 1400 hat Gilg Wolfstain „ain Hof zu Weingarten bei Wildenstain, gelegen in Zelgkhinger Pharr“ vom Stift zu Lehen (Lehenbuch 14 A, S. 7) 1536 erhielt diesen Sigmund von Auersperg vom Stift zu Lehen (ebenda, S. 13).
Gleichlautende Eintragungen finden sich auch in den folgenden Lehensbüchern. Es kann keinen Zweifel geben, daß damit der Weingarthof zu Zelking gemeint ist.
(* Antwortschreiben vom ehemaligen Archivar, Pater Dr. Benedikt Wagner, Stift Seitenstetten)
Vermutlich schuf vor 1960 der damalige Besitzer, Herr Engelbert Gattringer, nahe des Gebäudes eine Miniaturanlage einer Burg, (Burg Wildenstein nachempfunden??).
Reste von Mauerteilen der Ruine Wildenstein sind noch heute zu sehen.
Wies
Hofstetten Nr. 7
Gehöftname: Besitzer Familie Tippl
Wolfersdorf
1303, 20. September, Ulmerfeld, geben die Brüder Ludwig von Zelking und Otto von Schönekk (Schönegg) den Hof zu Wolfoltzdorf bei Zelking (Wolfertshof = Wolfersdorf bei Mannersdorf) dem Gotteshause Seitenstetten um 60 Pfd. Pfen. als Lehen zurück.
(* Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt, Band 17/2001, Seite 565, Fontes, XXXIII., Seite 134)
1303. September 20. Ulmerfeld. Die Brüder Ludwig von Zelking und Otto von Schöneck geben dem Stift Seitenstetten den ihm lehnbaren Hof zu Wolfersdorf um 60 Pfd. Pfennige auf.
(Raab Urkundenbuch des Stiftes Seitenstetten in den Font. rer. Austr. XXXIII, pag. 134)
(*) 1454, Freitag vor Matthiastag des Zwölfboten (22. Februar), verzichten Ulrich Fleischhaker und Thomas Erndel von Zelking, Christian Roswürger zu Wolfersdorf (Wolfershof) und seine Söhne Erhart und Veitel zu Ainsidel (Einsiedl) für sich und ihre Freunde und Helfer auf alle Feindseligkeiten gegen den Abt Christian von Seitenstetten, den gewesenen Hofrichter Georg Snekenrewter und den Amtmann Paul Prennberger in Zelking wegen der schweren Kerkerstrafe, die infolge des Ungehorsams und „genötigter Handlung“ über sie verhängt und nun teilweise nachgelassen worden war. Strafe 300 Pfd. Pfen. Siegler: Christian Hewmader und Gabriel Potlung, Hofgerichtsverweser in Seitenstetten (Siegel Gabriel v. Potlung. Im Kleeblatt Schild mit Reiher).
(* Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt, Band 17/2001, Seite 575)

Der Wolfersdorferhof 1935 …
