Zwiegespräche mit Gott
(*) WAS KANNST DU ERWARTEN? Euch wird von frühesten Tagen an gesagt, daß ihr „schlecht“ seid. Ihr akzeptiert, daß ihr in „Sünde“ geboren seid. Schuldgefühle sind eine erlernte Reaktion. Euch sind Schuldgefühle wegen begangener Taten eingeredet worden, noch bevor ihr überhaupt in der Lage wart, irgendetwas zu tun. Euch ist beigebracht worden, daß ihr euch dafür schämen sollt, nicht ganz vollkommen auf die Welt gekommen zu sein.
Dieser angebliche Zustand der Unvollkommenheit, in dem ihr, wie es heißt, das Licht der Welt erblickt, ist der, den eure religiösen Eiferer in ihrer Unverschämtheit als die „Erbsünde“ bezeichnen. Und es ist eine Sünde – aber nicht die eure. Es ist die erste Sünde, die von einer Welt an euch begangen wird, die nichts von Gott weiß, wenn sie denkt, daß Gott irgend etwas Unvollkommenes erschaffen würde oder könnte (Seite 184).
Manche eurer Religionen haben ganze theologische Gebäude um diese gedankliche Mißgeburt errichtet. Eine Mißgeburt ganz buchstäblich:
Denn alles, was ich erdenke, gedanklich empfange – alles, dem ich Leben gebe –, ist vollkommen; eine vollkommene Widerspiegelung der Vollkommenheit selbst, geschaffen nach meinem Ebenbild.
Doch zur Rechtfertigung der Vorstellung von einem strafenden Gott mußten die Religionen etwas erschaffen, worüber ich wütend werden könnte. Weil selbst für jene Menschen, die ein vorbildliches Leben führen, irgendwie die Notwendigkeit besteht, errettet zu werden. Wenn sie nicht vor sich selbst gerettet werden müssen, dann müssen sie von ihrer implantierten Unvollkommenheit errettet werden. Also (so behaupten diese Religionen) solltet ihr besser etwas unternehmen – und zwar schnell –, oder ihr werdet geradewegs zur Hölle fahren.
Doch dies wird möglicherweise nichts helfen, um einen verschrobenen, rachelüsternen, zornigen Gott zu besänftigen, aber es verhilft verschrobenen, rachelüsternen und zornigen Religionen zum Leben. So pflanzen Religionen sich selbst fort.
So bleibt Macht in den Händen weniger konzentriert, statt durch die Hände vieler erfahren zu werden (Seite 185).
Ihr seid ein dreiteiliges Wesen, geschaffen aus Körper, Verstand und reinem Geist. Ihr werdet immer ein dreiteiliges Wesen sein, nicht nur während euren irdischen Daseins.
Da gibt es jene, welche die Hypothese aufstellen, daß mit dem Tod Körper und Geist aufgegeben werden. Körper und Geist werden nicht aufgegeben (Seite 273).
WAS IN EUREM Leben nach dem Tod stattfindet, ist bei weitem zu außergewöhnlich, als daß es hier in euch verständlichen Begriffen wiedergegeben werden könnte – denn diese Erfahrung gehört anderen Dimensionen an und entzieht sich buchstäblich einer Beschreibung mit solch begrenzten Mitteln, wie es Worte sind. Es muß die Aussage genügen, daß ihr die Gelegenheit habt, euer gegenwärtiges Leben nochmals zu betrachten, ohne Schmerz oder Furcht oder richtendes Urteil (Seite 276/277).
Es ist sehr schwierig, die Auswirkungen negativen Denkens rückgängig zu machen, wenn sie erst einmal physische Form angenommen haben. Zwar ist es nicht unmöglich – aber extrem schwer. Es bedingt die Aktivierung eines außerordentlich starken Glaubens an die positive Kraft des Universums – ob ihr diese nun Gott, Göttin, den Unbewegten Beweger, Urkraft, Erste Ursache oder was auch immer nennt (Seite 284).
IHR STERBT NIE. Das Leben ist ewig. Ihr seid unsterblich. Ihr verändert lediglich die Form (Seite 290).
ICH FINDE ES amüsant – es ist wirklich eine Quelle ständiger Belustigung –, daß euch Menschen ein so starkes Bedürfnis beherrscht, alles in richtig oder falsch aufzuteilen. Es kommt euch nie in den Sinn, daß ihr diese Etiketten erfunden habt, um das Material – und euer Selbst – definieren zu können (Seite 291).
Die Religion ist euer Versuch, über das Unaussprechliche zu sprechen. das gelingt euch nicht sonderlich gut.
Nein, mein Sohn, die Verfechter der Evolutionslehre haben nicht recht. Ich erschuf dies alles – in einem Augenblick; in einem einzigen heiligen Moment –, so wie es die Anhänger der Weltschöpfungslehre glauben. Und – es geschah alles in einem Evolutionsprozeß der Abermilliarden eurer sogenannten Jahre andauerte, so wie es die Verfechter der Evolutionslehre behaupten (Seite 292).
Doch ihr könnt für Unterweisungen nicht offen sein, solange ihr euch mit Ausnahme eurer eigenen Wahrheit allem verschließt.
Und deshalb wird auch dieses Buch von manchen als Blasphemie bezeichnet werden, als Teufelswerk (Seite 293).
Nun ich will euch sagen, daß ihr eines Tages in noch größere Wahrheiten als diese eingeweiht werdet (Seite 294).
Ich gewähre euch einen winzigen Einblick in die Unendlichkeit – und in die unendliche Liebe. (Einen größeren Einblick könntet ihr in eurer Realität nicht aushalten. Ihr seid kaum fähig, diesen zu ertragen.)
Köstlich oder nicht, ich dachte, ich spräche mit dem wirklichen Gott, dem Gott der Götter. Du weißt schon – mit dem Generaldirektor, dem Oberhäuptling.
DAS TUST DU, glaube mir.
Und doch sagst du, daß in dieser hierarchischen Ordnung der Dinge noch jemand über dir steht.
WIR VERSUCHEN NUN etwas Unmögliches: nämlich von etwas Unaussprechlichem zu sprechen. Wie ich schon sagte, unternehmen die Religionen diesen Versuch. Wir wollen mal schauen, ob sich das irgendwie zusammenfassen lässt. Immerdar ist länger, als ihr wißt. Ewig ist länger als immerdar. Gott ist mehr als ihr euch vorstellt. Vorstellung ist mehr als Gott. Gott ist die Energie, die ihr Vorstellungskraft nennt. Gott ist Schöpfung. Gott ist der erste Gedanke. Gott ist die letzte Erfahrung. Und Gott ist alles dazwischen (Seite 296/297).
Und gibt es noch viele andere (Dimensionen)?
HABE ICH EUCH nicht erklärt, daß es in meinem Reich viele Wohnungen gibt? Das hätte ich nicht gesagt, wenn es nicht so wäre.
Dann gibt es keine Hölle – nicht wirklich. Ich meine, es gibt keinen Ort oder keine Dimension, wohin wir ewig verdammt sind!
WAS HÄTTE DAS für einen Sinn (Seite 300/301)?
NATÜRLICH HAT MIT dem Sex „alles seine Richtigkeit“. Noch einmal: Wenn ich nicht wollte, daß ihr bestimmte Spiele spielt, hätte ich euch nicht die entsprechenden Spielzeuge gegeben. Gebt ihr euren Kindern Dinge, mit denen sie gar nicht spielen sollen (Seite 306)?
Durch Selbstverleugnung ist noch nie etwas Heiliges erreicht worden (Seite 307).
Und warum sind, wenn wir schon davon reden, alle Dinge, die Spaß machen, entweder „unmoralisch“, „illegal“ oder „dickmachend“?
DEN SCHLUSS DIESER Frage habe ich ebenfalls schon mit dem, was ich gerade sagte, beantwortet. Es sind nicht alle Dinge, die Spaß machen, „unmoralisch“, „illegal“ oder „dickmachend“ (Seite 308).
Seit Anbeginn der Zeit hat der Mensch eigentlich immer nur eines gewollt: lieben und geliebt werden. Und seit Anbeginn der Zeit hat der Mensch alles in seiner Macht Stehende getan, um dies unmöglich zu machen (Seite 310).
War’s das (zu der Thematik der dreizehnten Frage)? Ist das für den Moment alles? Hören wir nun einstweilen auf, miteinander zu reden?
VERMISST DU MICH schon?
Ja! Es hat Spaß gemacht! Hören wir nun auf?
DU BRAUCHST EINE kleine Pause, wie auch deine Leserinnen und Leser eine benötigen. Es gibt nun eine Menge zu verarbeiten. Eine Menge, um …
Fühlt euch nicht verlassen. Ich bin immer bei euch. Ihr sollt nämlich wissen: Wenn ihr Fragen – alltägliche Fragen – habt, wie ihr sie, wie ich weiß, bereits jetzt habt und weiterhin haben werdet, könnt ihr mich immer anrufen, um eine Antwort zu erhalten. Ihr braucht dazu nicht dieses Buch (Seite 212/213).
Teilentnommen aus: Neale Donald Walsch Gespräche mit Gott, Band 1 – Ein ungewöhnlicher Dialog. 15. Auflage. ©1997 der deutschsprachigen Ausgabe; Goldmann Verlag ISBN 3-442-30737-6
Preisende Gedichte an den Allmächtigen!
Es sinkt der Sonne Feuerschein,
des Tages Lärm und Staub verweht.
Lass, Herr, uns in den Frieden ein,
wenn unser Weg zu Ende geht.
des Tages Lärm und Staub verweht.
Lass, Herr, uns in den Frieden ein,
wenn unser Weg zu Ende geht.
Und wenn wir steh‘n an Deinem Tor,
o Gott, und pochen bei Dir an,
dann stelle uns den Engel vor,
der uns den Eingang weisen kann.
Es münde unser Pilgerlauf
in Deinem gnädigen Gericht;
führ über uns den Tag herauf
Voll Glanz und abendlosem Licht.
Zeig uns die Stadt Jerusalem,
da aller Frommen Freude wohnt;
lass ihre Herrlichkeit uns sehn
und Deinen Namen, der dort thront.
Dir Vater, bringen Preis wir dar,
der Du der Quell des Lichtes bist,
das uns auf Christi Antlitz klar
in dunkler Nacht erschienen ist.
Amen.
(unbekannt)