Das Wappen der Gemeinde
Zelking-Matzleinsdorf
(und die „Erfolge“ bzw. Folgen aus meiner Sicht!)
Mehr als „tausend“ Gründe für ein Vier-Felder-Wappen
Ein schöner Ort
und einmalig im Wort!
Sommerfrische einst –
ist zwar schon lange her.
Hoffen, dass eines Tages wieder mehr
Urlauber uns wieder besuchen –
wie in „alten“ Zeiten!
Wir sind für die da,
welche die Heimat suchen,
nicht die Weiten.
Jetzt bedeutet die weite Welt noch alles:
Im Falle eines Falles,
die wirtschaftliche Situation
wird noch schlechter
(und für das Budget wäre es gerechter)
mehr ZUHAUSE
und nicht immer fort.
Blumen- und Fahnengeschmückt,
ein noch schönerer Ort,
der einstmals Geschichte schrieb
und so vielen lieb.
Mindestens noch tausend Gründe,
schriebe gerne alle auf,
wenn mir mehr Zeit zur Verfügung stünde,
in meinem Lebenslauf.
Ludwig Pichler
Niedergeschrieben bereits Juni 1997
Ein eigenes Wappen für die Gemeinde Zelking-Matzleinsdorf – welche Gemeinde, die noch keines besitzt, schwärmt nicht davon – „geisterte“ schon längere Zeit in meinem Kopf herum.
Wie sollte unser Gemeindewappen aussehen?
Die Herren von Zelking zählten einstmals zu den „Apostelgeschlechtern“ (die 12 berühmtesten Geschlechter in Österreich wurden so genannt!), so „musste“ ich natürlich dieses Geschlecht in ein zukünftiges Wappen „einfließen“ lassen.
Damit war ein historisches Wappen „vorherbestimmt“, obwohl ich etliche „unhistorische“ Entwürfe auch zu Papier gebracht hatte.
Da die Geschlechter der Zelking und Sinzendorf abgestorben, also erloschen waren, konnte ich über diese Wappen „verfügen“, aber anders verhielt es sich beim Wappen Heussenstamm.
Von diesem Geschlecht gibt es die Gräfin Frau Elisabeth Heussenstamm – die „Letzte Gräfin im Melktal“ (in Matzleinsdorf wohnend) und ihre, jetzt bürgerliche Schwester Frau Maria Bauer (wohnhaft in Zelking/Gassen).
Bei der Vorlage der Wappenabbildungen/Beschreibungen am 17. März 1997 seitens der „letzten Gräfin im Melktal“ wurde mir anstandslos die Genehmigung erteilt, sodass diese „Hürde“ – bei einem anschließenden herzlichen „Plauscherl“ – ohne Probleme genommen war.
Frau (Gräfin) Elisabeth Heussenstamm
(Die „Letzte Gräfin im Melktal“ beim Unterzeichnen der Genehmigung)
Bei der HERALDISCH-GENEALOGISCHEN GESELLSCHAFT „ADLER“, gegründet 1870, ein in Wien ansässiger privater Verein, der sich mit der Geschichte des Landes, ihren Geschlechtern usw. befasst und daher zahlreiche Literatur zur Verfügung hat, konnte ich die Wappenabbildungen bzw. Beschreibungen unserer drei Geschlechter kopieren lassen, um etliche Unterlagen für ein „historisches Wappen“ zu erlangen bzw. vorlegen zu können (eine Kopie kostete damals Schilling 5,-).
Verschiedene Farben, Pinseln, Reinigungsmittel und Papier wurden angeschafft, um meine Ideen farblich gestalten zu können.
Zurückblickend muss ich erwähnen, dass vor den historischen Entwürfen etliche andere erfolgt sind. Bereits im September 1996 erfolgten zahlreiche Entwürfe – die nicht so gut gelungenen „wanderten“ in den Papierkorb, die „schöneren“ wurden aber für „eventuell“ aufgehoben.
Zahlreiche Stunden Entwerfen (und vieles davon wegwerfen) folgten jetzt, dabei wurde es öfters zwischen ein, zwei Uhr (nachts).
Einladungskurrende vom 5. Mai 1997. Bei dieser Gemeinderatssitzung unter der damaligen Gemeindeleitung, den Herren Bgm. Leopold Labenbacher und Vize-Bgm. Engelbert Erhart legte ich meinen Urentwurf – ähnlich dem offiziellen Wappen aussehend vor und dieser wurde sehr positiv aufgenommen. Mein Entwurf enthielt anstelle des heutigen Wappenteils Sinzendorf ein ähnliches (ohne Krone), wie es auf dem Wohnhaus Johann und Maria Bauer (vom ehem. „malenden Fährmann“ Franz Knapp 1970 gemalt) aussieht und es enthielt eine andere Wappenform!
Mein (gescannter) Urentwurf
Erst bei dem zweiten Treffen am 24. November 1997 mit dem „zuständigen Herrn“, Wirkl. HR Dr. Anton Eggendorfer, wurde ich nach St. Pölten zur Landesregierung mitgenommen! Aber an dem Tag war eigentlich schon alles „gelaufen“. Zahlreiche „Eingaben“ an die Herren und Damen wie LH Dr. Erwin Pröll, LHStv. Ernst Höger, LHStv. Liese Prokop und Wirkl. HR Dr. Silvia Petrin konnten nichts bewirken, da seitens der Landesregierung auch die Wappenform seit Jahren „steht“ (ich nenne diese deshalb „08/15er-Form“, da dieser Entschluss keine andere Wappenform mehr zulässt!), somit war auch meine Wappenform schon „gestorben“.
Wirkl. HR Dr. Eggendorfer wollte ursprünglich nicht das Wappen Heussenstamm in unserem Wappen haben (da es für ihn zu jung sei), aber „Vize“ Erhart beharrte darauf – sonst gebe es überhaupt kein Wappen!!
In einem Antwortschreiben seitens Herrn HR Dr. Eggendorfer an mich, warum wenigstens die „Haifischzähne“ (das Wappen Heussenstamm hat stumpfere Spitzen!) nicht geändert wurden (diese Möglichkeit hätte die Gemeindeleitung damals gehabt, aber der „Mohr hatte seine Schuldigkeit getan“; vermutlich hatte man seitens der Gemeindeleitung kein weiteres Interesse mehr daran, wenigstens hier noch etwas „zu retten“), schrieb HR Dr. Eggendorfer, diese Möglichkeit hätte die Gemeinde gehabt, aber nicht in Anspruch genommen. Auch schrieb ich an Herrn HR Dr. Eggendorfer, dass ein höherer Anteil der roten Farbe (wie bei meinem Wappenentwurf) ein „wärmeres“ Wappen gegeben hätte – sofern jemand etwas von der Farbenlehre verstünde. Es folgte kein Antwortschreiben mehr an mich.

„Wappenkompromiss“. Bürgermeister. Leopold Labenbacher (von links nach rechts)
Wirklicher HR (Hofrat) Dr. Anton Eggendorfer und Vizebürgermeister Engelbert Erhart
Zelking – Bgm. Labenbacher: Einige Zeit, nachdem das Wappen bereits feststand, fragte ich beim Bgm. an, ob mir nicht die Unkosten, die mir für das Material (die erforderlichen zahlreichen Stunden für Zeichnen/Malen wären sowieso geschenkt gewesen!) entstanden sind, nicht seitens der Gemeinde ersetzt werden könnten (ca. Schilling 1200,-). Als ich ihm diese Summe nannte, sagte er nur: „Wos sofü“ – und das war die ganze „Bezahlung“.
Wien: Im 21. Bezirk befindet sich die „Zelkinggasse“, welche nach Conrad Zelking benannt war. Er soll im Auftrag von König Premysl einen Grenzstreit geschlichtet haben, aber das Tolle daran, es gibt in der Stammtafel der Herren von Zelking keinen Conrad!
Wo liegt der Fehler?

Augustiner Chorherrenstift Herzogenburg
(Kunstverlag Hofstetter 4910 Ried im Innkreis)
Stift Herzogenburg/Archiv: Beim Durchblättern einiger hier mir vorgelegter Bücher (bei der Suche nach Zelkingern) stieß ich zufällig auf den Ort Zagging (Zelking und Zagging schrieben sich damals beinahe gleich und ein gewisser Maximilian Fischer hat Zagging mit Zelking 1815 verwechselt!) und dadurch auf „unseren“ Conrad UND da wusste ich, hier habe ich die „Lösung“ schwarz auf weiß.

„Vorreiter“ Herr ao. Univ.-Prof. Dr. Ferdinand Opll
(ehemaliger Direktor des Wiener Stadt-
und Landesarchivs, jetzt schon Pensionär)


„Einfädler“ Herr ao. Univ.-Prof. Dr. Peter Csendes
(Senatsrat, heute schon in der Pension)

Amtlich und „schwarz auf weiß“

„Ausführer“ Herr Amtsrat Helmut Simacek
(Vermutlich auch schon in Pension)

Das „Umbenennungsdekret“
MA 8 (Wiener Stadt- und Landesarchiv): Darauf schrieb ich an die MA 8 (und diese setzte sich mit der MA 7 in Verbindung). Nach ca. 6 Wochen hatte ich für mich ein (sehr positives) Schreiben in Händen, dass man den Fehler in der Kartei korrigiere, meine Argumente berücksichtigt hat und es damit seither eine echte Zelkinggasse ist.

Zelking/Gemeindeamt: Unter anderem beschrieb ich auch dieses für mich „Hobbyforscher“ superpositive Ergebnis in der Beilage zum Amtsblatt Nr. 10 vom 15. Oktober 1998, legte unserem Gemeindesekretär eine Kopie dieses Textes mit der Bitte vor, es dem Bgm. zu übergeben (da jemand bei ihm im Büro war). Hatte auf einer unbeschriebenen Stelle die Bemerkung (mit dem Hintergedanken eine „Retourkutsche“ anzubringen) händisch dazugeschrieben: „Hier hatte ich mehr Erfolg als beim Wappen“. Ein paar Tage darauf kam Bgm. Labenbacher zu mir und sagte, ich hätte ihm diesen Zettel hingeschmissen (was ja gar nicht stimmte). Da „erzählte“ ich ihm „einiges“, sodass er mit hochrotem Kopf mein Elternhaus verließ.
Die Hymne BLAU-SILBER und ROT
An der Idee, die Wappenverleihungsfeier mittels einer Hymne feierlicher zu gestalten, „tüftelte“ ich schon vor Pfingsten 1998.
In einem Schreiben an den damaligen Kapellmeister der Musikkapelle St. Leonhard–Zelking–Ruprechtshofen (diese hat inzwischen einen anderen Namen) schrieb ich unter anderem:
Zelking, Pfingstmontag 1998
Lieber Kapellmeister (es eilt schon)!
Da am 5. Juli (wurde auf den 12. verschoben) 1998 die Feierlichkeiten aus Anlass der Wappenverleihungsfeier durch den LH Dr. Erwin Pröll hier in Zelking stattfinden, möchte ich die „Zelkinghymne“ BLAU-SILBER und ROT in Deine Hände legen um die musikalische Seite für diesen Tag auch zu haben!
Titelblatt der Einladungsbroschüre
(Da damals zwei Angehörige vom Kapellmeister Josef Schnetzinger krank waren, so ersuchte dieser, mich an Herrn Professor Gerhart Banco in Pöchlarn zu wenden.)
Professor Gerhart Banco 2008
(auf personalisierter Briefmarke)
Am 1. Juni kam dieser zu mir, ich summte ihm die Melodie vor die ich mir „vorstellte“, gab ihm meinen Text, wobei dieser meinte wegen der „passenden“ Melodie müsste der Text etwas (aber nicht inhaltlich) abgeändert werden.
Notenblatt der Hymne BLAU-SILBER und ROT
Nach kurzer Zeit wurden mir die Noten (für die verschiedenen Stimmlagen) NUR FÜR EIN DANKESCHÖN ausgefolgt!!
Die Partitur zur Hymne
Notenblatt für Sopran
(für Alt, Bass und Tenor sind auch vorhanden!)
Ehest begab ich mich mit den Noten zur Leiterin des Zelkinger Kirchenchores, Frau Margit Gattringer und ersuchte diese um „Mithilfe“.
Die erste Probe im Vorraum der Volksschule Zelking mit dem Kirchenchor von Matzleinsdorf und Zelking verlief positiv. Bgm. Labenbacher kam wenige Tage später zu mir, dass er sich (mit dem „Vize“) die nächste Probe anhören würde (eine innere Stimme sagte mir an diesem Tag, dass es nicht zu einer Uraufführung am Verleihungstag kommen würde, was sich nachträglich gesehen ja tatsächlich herausgestellt hatte). Es kam nicht einmal mehr zu einem Ansingen, denn Erhart störte das Wort Zelking (ob in den Textzeilen oder im „Untertitel“?). Habe damals nur aus der Laune heraus „Zelkinghymne“ (unter dem Titel BLAU-SILBER und ROT) geschrieben und nicht gewusst, dass Prof. Banco dies – natürlich ungewollt – wörtlich nimmt und als „Untertitel“ verwendet!
Von den ca. 45 SängerInnen beider Chöre war nur Frau Christine Volke und die Herrn Josef König und Alois Resch (†) dagegen, zwei oder drei andere waren unschlüssig – UND DAS WAR SOMIT DIE MEHRHEIT. Worauf alles abgeblasen wurde. In meinem ersten Ärger verabschiedete ich mich mit an Bgm. und Vize gerichteten UND passenden, aber nicht schmeichelnden Wörtern!
Hoch rechne ich noch heute der damaligen Leiterin des Matzleinsdorfer Kirchenchores, Frau Friederike Schmid, an, als man sie fragte ob sie das Wort Zelking störe, wobei sie dies verneinte!
Jeder der dies einmal lesen wird, kann sich so seinen eigenen Reim darauf machen, wie „toll“ man sich damals benommen hat!!
Wenn ich dies „Ergebnis“ gewusst und man mir 10.000 Schilling dafür bezahlt hätte (nachträglich gesehen) so hätte ich der Gemeindeleitung einen „Blauen“ (die damalige 1000-Schilling-Banknote war blau eingefärbt!) mit folgenden Worten geschenkt: „Macht es Euch doch selber!“.
Der damalige „Blaue“ (Vorderseite und Rückseite – Bilder und Text (*) mit der Abbildung von Dr. Karl Landsteiner
(* Karl Landsteiner [* 14. Juni 1868 in Baden bei Wien; † 26. Juni 1943 in New York] war ein österreichischer Pathologe und Serologe, der 1901 das AB0-System der Blutgruppen entdeckte, wofür er 1930 den Nobelpreis für Medizin erhielt. 1921 führten ihn weitere Arbeiten zur Prägung des Begriffs Hapten; 1940 entdeckte er außerdem mit Alexander Solomon Wiener den Rhesusfaktor.)
Ohne die Herren von Zelking hätte es sicher kein historisches Wappen gegeben (und wer weiß, wer sich überhaupt diese Arbeit angetan hätte)!
Hier hat man, sei es aus Engstirnigkeit, Dummheit, wie auch immer, etwas verpasst, was nicht viele bei Wappenverleihungen gehabt hätten – eine eigene Hymne.
Persönlich war es mir mehr als unangenehm, mich bei Professor Banco für die „Nichtaufführung“ zu entschuldigen.
Auch ist der blaue Fahnenteil viel zu dunkel (die Herren von Zelking haben in ihrem Wappen ein helleres Blau angeführt!), wobei ich dies dem Herrn Bgm. mitteilte, er aber meinte: „Es bleicht ja eh aus“.
Im Internet soll dies – für manche nicht oder gar nicht mehr im Bewussten der damaligen Situation, zu lesen sein.
Niedergeschrieben für die Nachwelt.
Zelking, im Sommer 2005
Euer ergebener
Ludwig Pichler
Text der „Zelkinghymne“
BLAU-SILBER und ROT
1.)
Ein altes Geschlecht,
das nach Zelking benannt,
hat ein halbes Jahrtausend
geprägt unser Land.
Wir denken daran
und wir danken auch Gott,
halten immer zu dir,
zu BLAU-SILBER und ROT!
2.)
BLAU-SILBER und ROT
wird das Wappen geweiht,
denn es soll uns erinnern
an uralte Zeit.
Wir denken daran
und wir danken auch Gott,
halten immer zu dir,
zu BLAU-SILBER und ROT!
3.)
Was immer geschieht:
segne stets unsern Ort!
Und wir bitten dich,
Herr, schütze uns immerfort.
Wir denken daran
und wir danken auch Gott,
halten immer zu dir,
zu BLAU-SILBER und ROT!
4.)
Wenn herrlich im Wind
unsre Fahne nun weht,
wünschen alle wir sehr,
dass der Tag nie vergeht.
Wir denken daran
und wir danken auch Gott,
halten immer zu dir,
zu BLAU-SILBER und ROT!
5.)
Wenn die Fahne verblasst
und im Feiern kein Schwung,
so gedenkt dieses Tages,
als wir einst noch jung!
Wir denken daran
und wir danken auch Gott,
halten immer zu dir,
zu BLAU-SILBER und ROT!
6.)
Singt dann so wie wir,
dankt auch ihr unserm Gott,
steht zu unserem Wort,
zu BLAU-SILBER und ROT!
Singt dann so wie wir,
dankt auch ihr unserm Gott,
steht zu unserem Wort,
zu BLAU-SILBER und ROT!
Text: Ludwig Pichler/Gerhart Banco. Melodie und Satz: Gerhart Banco, Opus 238
Dank an Professor Gerhart Banco/Pöchlarn für seine kostenlose Bemühungen (leider hat man nicht erkannt, wie wertvoll es für die Gemeindewerbung gewesen wäre) und „Dank“ an unsere damalige Gemeindeleitung, weil die Hymne NICHT zur Uraufführung gelangt ist!