(*) Abgaben von Kirchenglocken (Abschrift aus: Selekte Karton 30)
An das hochwürdigste bischöfliche Ordinariat St. Pölten
Nachdem die Patronatsherrschaft der Pfarrkirche in Zelking sich mit der Abgabe der seinerzeit bezeichneten 2 Kirchenglocken einverstanden erklärt hatte, vorbehaltlich der Zustimmung seitens der Centralcommission für hist. Kunst- und Denkmale in Wien, so steht bei Aufrechterhaltung der zugesicherten Cautelen der Abgabe weiter nichts im Wege.
Mit Rücksicht auf die mit der Abnahme jedoch verbundenen Arbeiten wäre es gewiss zweckentsprechend, wenn die berufenen Conservatoren die fragl. Objcete an Ort und Stelle vor deren Abnahme besichtigen würden, weil im Falle einer Ablehnung durch die Conservatoren eine Zurückschaffung der Glocken in den Kirchenturm nicht leicht mehr möglich wäre, abgesehen von den unnütz erwachsenen Kosten. Es ist nämlich nicht ausgeschlossen, dass der bei den Glocken von Zelking schon früher constatierte Altertumswert nochmals seine Bestätigung finden könnte.
Pfarramt Zelking, am 8. Nov. 1915 Alexander Platzer Pfarrer (* DASP = Diözesanarchiv St. Pölten)
Beschreibung der vier Glocken
Gj 1947. Dm 100 cm. Gw (?) Is DEM ANDENKEN DER GEFALLENEN SOLDATEN BEIDER WELTKRIEGE * DIE GEMEINDE. B: Vs Hl. Barbara, Rs.
2. Glocke
Gj 1947. Dm 84 cm. Gw (?) ZUR EHRE GOTTES GEWIDMET VON KARL UND MARIE GRÖBL 1947. B: Vs Madonna (Immaculata?), Rs. (im Medaillon) Glocke und Is JOSEF PFUNDNER WIEN 1947.
Gj um 1300. Dm 58,5 cm. Gw ca. 120 kg. 6-teilige Hkl. ohne B und Is (Eingravierung an der Glocke 55tb). Diese Glocke soll aus dem ehem. Schloss Zelking stammen und dient heute auch als „Zügenglöckchen“.
Johann Georg Fielgrader. Gj 1793. Dm 36 cm. Gw ca. 35 kg.
B: Kruzifix, hl. Märtyrer, Ornamente, Palmettenfries mit Meerweibchen, Blumen und Engelsköpfen. Is: 1793 GOSS MICH JOHANN GEORG FIELGRADER IN WIENN.
Ehemaliges „Zügenglöckchen“ (wurde nur geläutet, wenn jemand verstorben war und hat nur ein Handgeläut, wird wegen des leichten Überschlagens heute nicht mehr verwendet).
Die Glocken 1, 2 und 3 besitzen ein elektrisches Geläut und werden zum „Zusammenläuten“ (vor dem Beginn einer Messe) verwendet (mit Glocke 3 wird begonnen zu läuten, dann folgt Glocke 2, etwas später auch die Glocke 1).
Glocke 2 allein wird für das „Mittagläuten“ verwendet.
Glocke 2 beginnt abends mit dem „Engel des Herrn-Geläute“ und etwas später folgt die Glocke 3 mit dem „Vater-Unser-Läuten“.
(*) Große Glocken brachte erst die christliche Kirche in Gebrauch. – Ursprünglich wurden Eisenplatten zu Glocken geschmiedet, dann ging man zu Bronzeguss über. Erst nach der Glockenweihe durfte eine Glocke geläutet werden.
Die Inschriften, anfänglich spärlich vorhanden und kurz gefasst, waren einem Gebet entnommen oder hatten auf die Verwendung der Glocke einen Bezug. Neben den Inschriften erschienen dann Abdrücke von Siegeln usw. und endlich auch figürliche Darstellungen (Cruzifixus, Maria, Kirchenpatrone usw.). Von alten und älteren Glocken ist fast nichts erhalten. Glocken haben meist kein langes Leben, vor allem aber die Ablieferung für Kriegszwecke forderten viele Opfer unter den ehernen Ruferinnen (* UNSERE HEIMAT, Jahrgang 23, 1952, Nummer 5–7, Seite 137/138 – Teilentnahme aus: Die Glocke in Geschichte, Sage und Aberglauben. Vortrag von Franz Englisch, April 1952).
Die Kirchenfahnen
Die große Kirchenfahne (Vorder- und Rückseite)
Die zwei kleinen Kirchenfahnen (jeweils Vorder- und Rückseite).
1897 wurden die roten Kirchenfahnen angeschafft (H. A. 8/1976)
Krippe des Dominikus Schilcher

Figuren der Schilcher-Krippe auf dem Marienaltar
„Kripperl“ (ab 2006 auf dem Altartisch vom Herz-Jesu-Altar)
Die Figuren der „Schilcherkrippe“

Esel und Ochs

Zwei „Verkündigungsengel“?
Diese, vor vielen Jahren an die Matzleinsdorfer Krippe abgegebne Figur, wurde 2012 erstmals in der Zelkinger Krippe aufgestellt!
(*) Von Pfarrer Alexander Platzer durch die Firma Schilcher aus Oberammergau 1895 angeschafft (* H. A. 8/1976)

Die obigen „Weisen“ erhielten durch die Familie Riegler aus Mannersdorf (welche die Krippe/Krippenfiguren aufstellt) 2009 ein Weihrauchgefäß, eine „Goldtruhe“ (der „Afrikaner“ erhielt schon vorher die linke Hand ersetzt) und ein „Myrrhegefäß“
Dominikus Schilcher „Aufnahme wohl aus den 1880er Jahren“
(freundlicherweise seitens der Gemeinde Oberammergau zur Verfügung gestellt)
Die Krippe entspricht ziemlich genau den Angeboten des Oberammergauer Verlegers und Galanterieschreiners Dominikus Schilcher (geboren 27. Februar 1847, gestorben 6. November 1905). Ob Schilcher die Krippenfiguren selber geschnitzt hat, oder welche Schnitzer ihn beliefert haben kann ich leider mangels Unterlagen nicht herausfinden.
Beste Grüße Dr. Constanze Werner
Mailantwortschreiben auf Anfrage betreffs Schilcher an:
Gemeinde Oberammergau
Schnitzlergasse 5
D-82487 Oberammergau
Kreuzwegbilder
Kreuzwegstationen (Ölbilder) um 1820.
Die Kreuzwegbilder der Pfarrkirche Zelking könnten aus der Schule des „Kremser-Schmidt“ stammen.
Wer diese tatsächlichlich gemalt hatte, konnte noch nicht eruiert werden (jedoch nicht gemalt durch den „Kremser-Schmidt-Schüler“ Joseph von Führich!).
Seit der Zeit um 1600 wurden Kreuzwege mit 14 bebilderten Stationen errichtet (bei manche Kreuzwegstaionen gibt es eine 15. Station – die Auferstehung Jesu), sie zeigen den Weg Jesu von der Verurteilung durch Pontius Pilatus bis zur Kreuzigung und Grablegung.
Die jeweiligen Kreuzwegstationen
1 Jesus wird zum Tode verurteilt
2 Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern
3 Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
4 Jesus begegnet seiner Mutter
5 Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen
6 Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
7 Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
8 Jesus begegnet den weinenden Frauen
9 Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
10 Jesus wird seiner Kleider beraubt
11 Jesus wird ans Kreuz geschlagen
12 Jesus stirbt am Kreuz
13 Jesus wird vom Kreuz genommen (und in den Schoß seiner Mutter gelegt)
14 Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt