Inneres
Langhaus innen mit weit gekehlter Flachdecke und Balkonempore (aus dem Jahre 2000). Stark eingezogener korbbogiger Triumphbogen. Chor nordseitig eingezogen, einjochig mit konisch dreiseitigem Schluss und zwei Kreuzrippengewölben mit kleinen Schlusssteinen über Pilastern mit Kämpferplatten, nachgot. 17. Jahrhundert (?).


Der alte Taufstein wurde um 1742 zerschlagen und seine Stücke als Mauersteine verwendet (Bericht von 1757 aus dem ehemaligen Herrschaftsarchiv in Matzleinsdorf).

Der neue Taufstein besitzt ein polygonales Becken Anfang des 17. Jahrhunderts und einen schmiedeeisernen Aufsatz um 1900.

(*) Der alte Taufstein wurde erst bei dem neuen Bau oder vielmehr bei der Wiederherstellung der Kirche (1735–1736) „aus gewissen Ursachen als unnötig befunden“, wie das Gedenkbuch sich ausdrückt, und daher zerschlagen und entfernt worden, weil man nämlich jede unliebsame Erinnerung an die alte Pfarre mit ihren natürlichen Folgerungen möglichst vertilgen wollte.
(* Keiblinger, Band II, Seite 319)


Zwei der 14 Stationen (Kunstdrucke 19. Jahrhundert) vom Leiden und Sterben des Jesus von Nazareth
(Jesus begegnet den weinenden Frauen und Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz)

Truhenorgel


und das außergewöhnliche Altarkreuz

Ebenso wurde vom gleichen Künstler aus Lindenholz eine Kolomanstatue – für das Stift Melk geschnitzt. Aus Platzmangel aber im Frühjahr 2011 an die Pfarrkirche Matzleinsdorf abgegeben.

(*) Der heilige Koloman (* Irland, † 17. Juli 1012 bei Stockerau) soll ein irischer Königssohn gewesen sein, der auf einer Pilgerreise ins Heilige Land bei Stockerau gefangen genommen und hingerichtet wurde.
Aus dem Leben des Heiligen ist nicht viel bekannt. Die Legende berichtet, dass er ein irischer Königssohn oder Wanderprediger war, der sich auf eine Pilgerreise zu den heiligen Stätten in Jerusalem begab. Zu jener Zeit kam es zu etlichen Auseinandersetzungen zwischen König Heinrich II und Herzog Bolesław I. Chrobry von Polen. Koloman wurde aufgrund seines fremdartigen Aussehens für einen böhmischen Spion gehalten und bei Stockerau in Niederösterreich festgenommen. Nach einem Martyrium wurde er zwischen zwei Mördern an einem dürren Holunderstrauch erhängt. Diese Szene ist auch auf dem Babenbergerstammbaum, einem sechs mal vier Meter breiten Tafelbild dargestellt, das in den Jahren 1489 bis 1492 von Hans Part geschaffen wurde. An der Rückseite des Klosters St. Koloman in Stockerau kann man einen abgestorbenen Baum betrachten, der der besagte Holunder sein soll. Nach einer weniger bekannten Legende wurde Koloman nicht erhängt, sondern erschlagen.
Als zum Tode Verurteilter wurde er nicht begraben. Sein Leichnam zeigte jedoch auch nach einiger Zeit noch keine Verwesungsmerkmale und der Legende nach stellten sich bald zahlreiche Wunder ein. Daher wurde Koloman schließlich in der Basilika in Stockerau erstmals beigesetzt, worauf noch zahlreiche Wunder an seinem Grab geschehen sein sollen.
Durch die Verehrung des Volkes wurde Markgraf Heinrich I. auf Koloman aufmerksam. Eine Kommission überprüfte die Wunder und ließ das Grab öffnen. Koloman wurde unverwest vorgefunden. Heinrich ließ Kolomans Leichnam von Stockerau nach Melk überführen, wo er am 13. Oktober 1014 vom Eichstätter Bischof Megingaud in der St. Peterskirche außerhalb der Melker Burg ein zweites Mal beigesetzt wurde. Dies wird in der Passio S. Cholomanni, die aus der Mitte des 12. Jahrhunderts stammt, berichtet. Es darf auch angenommen werden, dass das Bestehen eines so wichtigen Grabes der Auslöser für die Gründung des Stiftes gewesen ist
(* Internet).

Das Aussehen der Benediktinerabtei (Stift) Melk im 18. Jahrhundert
(Bild von Dipl.-Kfm. Dr. Helmut Gaisbauer Wien/Zelking zur Verfügung gestellt)