Burgställe und Wallanlagen

Rückblicke

 Weihnachten 1945
(Radiorede zum Weihnachtsfest 1945)

(*) Leopold Figl war der erste Bundeskanzler der Zweiten Republik Österreich. Es war die kürzeste Rede eines Politikers an die Bürger unseres Landes, die je gehalten wurde. Sie zeigte in einfachen Worten die Situation Österreichs zur damaligen Zeit und war gleichzeitig ein positiver Apell, an die Zukunft zu glauben.

Ich kann euch zu Weihnachten nichts geben. Ich kann euch für den Christbaum, wenn ihr überhaupt einen habt, keine Kerzen geben, kein Stück Brot, keine Kohlen, kein Glas zum Einschneiden. Wir haben nichts. Ich kann euch nur bitten: Glaubt an dieses Österreich!

Damals wurde diese Rede nicht akustisch aufgezeichnet. Erst im Frühjahr 1965, anlässlich der Verabschiedung Figls als Landeshauptmann von Niederösterreich, hat dieser über Bitten des ORF-Mitarbeiters Ernst Wolfram Marboe (* 10. August 1938 in Wien; † 12. Jänner 2012, war ein österreichischer Journalist, Autor, Regisseur und Landes-, Fernseh- und Programmintendant des ORF) die Weihnachtsbotschaft des Jahres 1945 auf Tonträger wiederholt.

Ernst Wolfram Marboe (Internet)

Leopold Figl hat seine Worte dann anlässlich einer Festveranstaltung zum 10. Jahrestag des Staatsvertrages am Wiener Stephansplatz in eine Wolldecke eingehüllt und bereits todkrank über den Lautsprecher angehört. Wenige Tage später ist er gestorben.
H.P

Die Österreichische Post ehrte ihn mit dieser Briefmarke

„Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Post AG
(* Entnommen aus: DIE BRIEFMARKE 12/2010, Seite 63)
Seit 1953/1954 Wasserleitung in Zelking

Schon mehr als zwei Generationen lang gibt es die örtliche Wasserleitung, welche im Herbst 1954 betreffs des 2. Hauptstranges (bis alle Hausanschlüsse hergestellt waren dauerte es noch einige Zeit) fertiggestellt wurde. Die  Hausanschlüsse wurden so nach und nach von den jeweiligen Hausbesitzern (je mehr Tiere desto früher) selbst errichtet, vor allem gab es am Ende der „Russenzeit“  weniger Leute die Graben wollten (wenn es noch vonnöten gewesen war), da ja das Gröbste schon vollbracht war. Die Knechte wanderten vermehrt ab, da viele in Fabriken zu Arbeiten anfingen – die Landflucht setzte ein.
Von jedem Haus wurden ein, zwei Personen für die Grabungsarbeiten zur Verfügung gestellt.

 


Schwarz/Weiß-Aufnahmen (Kopien) der damaligen Grabungsarbeiten für die Wasserleitung
(Flurbereich „Haselgraben“, Winter 1952/53)


Im bildmittigen Hintergrund die Flur „Haselgraben“, wo die Quellfassung sich befindet

Von der in der Flur „Haselgraben“ befindlichen, eingezäunten Quellfassung ausgehend  (bis in ca. 6 m Tiefe wurde hier gegraben!) dauerten die Grabungsarbeiten von Anfang November 1952 (die Quellfassung betreffend) bis zum Frühjahr 1953 im Bereich ehemaliger Pfarrhofgarten/Ortsstraße (in etwa neue Volksschule). Bis in den und im Ort selbst wurde alles per Hand (mit Krampen, Schaufeln und Spaten) gegraben – heute kaum mehr nachvollziehbar. 1954 wurde vom „Erberwirt“ ausgehend bis zur ehemaligen „Bauermühle“ gegraben (die heutige Mankerstraße) und auch die Rohre verlegt. Damals verwendete man nur Eternitrohre, die so nach und nach wegen Rohrbrüche, ersetzt werden musten. Bereits 1953 wurde in der heutigen Pöchlarnerstraße begonnen, den 1. Hauptstrang zu Graben bzw. auch die Rohre zu Verlegen. Die beiden Straßen waren damals NUR Schotterstraßen!

Hinweistafel zur Quellfassung in der Flur „Haselgraben“
Das Quellgebiet wurde eingezäunt um eine Verschmutzung möglichst zu vermeiden
Der Wiesenbereich (im Quellgebiet) darf weder mit natürlichem oder Mineraldünger behandelt werden!

Karl Wallner, als damaliger Kapo (ein Begriff, der einem Menschen auch heutzutage verliehen wird, der selbst keine körperliche Arbeitet leistet, sondern Befehle erteilt), soll laut Erinnerung meiner Mutter dafür ein Moped erhalten haben (er dürfte die Grabungsarbeiten geleitet haben).
(Als Kapo wird im allgemeinen Sprachgebrauch ein Häftling im Konzentrationslager, der ein Arbeitskommando leitet, bezeichnet.)

Der mit Zementmörtel geglättete 1. Hochbehälter wurde  1953 errichtet, 1984 saniert und 1989 aufgelassen bzw. weggeschremmt.
Viele wissen heute nicht mehr, dass sich auf dem „Halmerkogel“ einstmals der erste Hochbehäter befunden hatte. Wenn es Wassermangel gab, hatte der daneben befindliche Bauernhof Halmer (jetzt Hubmann) selbst fast kein „kühles Naß“ zur Verfügung, da der Wasserbehälter sich auf zu geringer Höhe befand – das gleiche „Schicksal teilte sich z. B. das ehemalige Bauernhaus Schneck/Prankl. Das derzeitige, 1988 errichtete Reservoir (= Wasserbehälter) befindet sich – verbunden mit einer Ringleitung zum Behälter in Matzleinsdorf auf der Flur Steinla.
2003 wurde der Brunnen der ehem. Quarzwerke angekauft um damit für lange Zeit keinen Mangel an benötigtem Trinkwasser zu haben.

 

Das Problem Wasser (seit den 70er Jahren begannen die Regen- und Scheefälle langsam weniger zu werden – wenn es auch manchmal „verregnete Sommer, oder stark verschneite Winter gab) wird in Zukunft zum Problem Nr. 1 und damit auch zu einem Konfliktstoff, daher muss jede einzelne Person sparsam umgehen, denn „Wasser ist Leben“!

 

Das Sammeln von Regenwasser sollte zur Pflicht eines jeden werden.
Leider wird auch das Trinkwasser zum Spülen in den WC-Anlagen verwendet!


Wieder ein Mal ein Rohrbruch (in der Pöchlarnerstraße) der 1953 verlegten Wasserleitungsrohre
(Im April/Mai 2011 wurden die letzten Eternitrohre erneuert)


Gußeiseren Verbindungsmuffe mit abgebrochenem Rohr und Teilstück aus der heutigen Pöchlarnerstraße (verlegt 1953)

Durch den jahrzehntelangen LKW-Verkehr der ehemaligen Quarzwerke, bzw. anderem Schwerverkehr, gab es schon mehrmals Rohrbrüche. Da die damaligen Eternitrohre auf Dauer dem zig-Tonnen schweren Verkehr nicht standhielten, mußten nach und nach die alten Leitungen ersetzt werden. Durch eine Ringleitung mit dem Hauptstrang in der Mankerstraße, wurde dieser mit der in der Pöchlarnerstraße befindlichen, verbunden.

 


Insofern ist die Titelüberschrift nicht ganz richtig, da ja bereits 1953 der Hauptstrang
in der (heutigen) Pöchlarnerstraße verlegt war;
daher waren es (2011) bereits 58 Jahre
(Aussschnitt aus der NÖN-Melk, Woche 19/2011, Seite 26)


Ehemaliges Wasserleitungsrohr (Hauptleitung aus der heutigen Mankerstraße) von 1954,
bestehend aus Eternit (Durchmesser 10 cm, 1 cm Wandstärke) mit Kupplungsstück aus Gußeisen

 

Turnier auf der Schallaburg“ (1996)


Links überreicht Medienkaplan August Paterno an Peter Weck eine Rose (im Hintergrung der Turnierleiter Willy Kralik), rechts an Christiane Hörbiger (nur wenn eine Quizrunde  gewonnen wurde; es wurden meines Wissens nach, auch Münzen verteilt)
Das Turnier endete damals unentschieden

 
Dieser Beitrag wurde wegen Herrn Peter Weck hineingenommen, da er einige Wochen (mehr unter: Persönlichkeiten und Annekdoten) seiner Sängerknabenzeit im Ort verweilend, verbrachte.

(*) Christiane Hörbiger (* 13. Oktober 1938 in Wien) ist eine österreichische Schauspielerin mit Schweizer Bürgerrecht.
Peter Weck (* 12. August 1930 in Wien) ist ein österreichischer Regisseur, Theaterintendant, Bühnen- und Filmschauspieler.
Willy Kralik (* 24. September 1929 in Wien; † 26. Februar 2003 ebenda) war ein österreichischer ORF-Moderator.
August Paterno (* 31. Juli 1935 in Dornbirn; † 10. Juli 2007 in Horn) war ein römisch-katholischer Kaplan und Autor und österreichischer Fernsehkaplan (im Volksmund
Gustl genannt).
(* Entnommen aus dem Internet)

Mir wurde einmal eine lustige Annekdote über Kaplan Patero, in etwa folgend erzählt:  Ein Ehemann saß vor dem Fernseher und seine Gattin war in der Küche beschäftigt als der von seinen vielen Auftritte im ORF sehr bekannte Kaplan August Paterno zu sehen war, da rief er in Richtung Küche: Holde (= meine liebe Frau), komm schnell her, da Gustl“ ist zu sehen!

 

Dass wir so lange Überlebt haben…
(Irgendwann [vor 2000?] aufgeschrieben)

 

Wenn du als Kind in den 60er (*), 70er oder 80er Jahren lebtest, ist es zurückblickend kaum zu glauben, dass wir solange überleben konnten! Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags. Unsere Bettchen waren angemalt in strahlenden Farben voller Blei und Cadmium. Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flasche mit den Bleichmitteln. Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen. Auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm. Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen.
Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar.
Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mussten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen. Niemand wusste, wo wir waren und wir hatten nicht mal ein Handy dabei!
Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne und niemand wurde deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld außer wir selbst. Keiner fragte nach „Aufsichtspflicht“. Kannst du dich noch an „Unfälle“ erinnern? Wir kämpften und schlugen einander manchmal bunt und blau. Damit mussten wir leben, denn es interessierte den Erwachsenen nicht.
Wir aßen Kekse, Brot mit dick Butter, tranken sehr viel und wurden trotzdem nicht dick. Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche und niemand starb an den Folgen. Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, 64 Fernsehkanäle, Filme auf Video, Surround Sound, eigene Fernseher, Computer, Internet-Chat-Rooms. Wir hatten Freunde. Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße.
Oder wir marschierten einfach zu deren Heim und klingelten. Manchmal brauchten wir gar nicht zu klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer Eltern. Keiner brachte uns und keiner holte uns… Wie war das nur möglich?
Wir dachten uns Spiele aus, mit Holzstöckchen und Tennisbällen. Außerdem aßen wir Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter und mit den Stöckchen stachen wir  nicht besonders viele Augen aus.
Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut war, musste lernen, mit Enttäuschungen klar zu kommen. Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung.
Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Das war klar und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, dass die Eltern ihn nicht aus dem Schlamassel heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei! So etwas!
Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht. Wir hatten Freiheit, Misserfolg, Erfolg und Verantwortung. Mit alledem wussten wir unzugehen.
Wenn man heute daran denkt – unvorstellbar!
Autor unbekannt
(Entnommen aus: Jugendburg Streitwiesen (Bund zur Erhaltung einer österreichischen Jugendburg), Burgbrief Herbst 2007, Seite 4)

(*) Auch mir/uns (eine Erinnerung vor 1960!) ging es hier so ähnlich. Im Frühjahr, wenn die Weiden in Saft gekommen sind, machten wir aus dickeren Zweige sogenannte „Pfeiferl,die gut funktionierten. Das Zweigstück mit einem flachen Gegenstand klopfend und dabei immer drehend sagten wir folgenden Spruch, bis sich die Rinde vom Astholz löste, auf (was gedauert hatte):

„Pfeiferl, Pfeiferl geh,
sonst wiarf i die in Schnee (See?).
Sonst wiarf i die in d’Schindagrobn,
dass die fressen d’Leis und d’Schobn.

Pfeiferl, Pfeiferl geh,
sonst wiarf i die in Schnee.“


Die „Übersetzung“:

 
„Pfeiferl, Pfeiferl geh (= pfeife),
ansonsten werfe ich dich in den Schnee (See?).
Ansonsten werfe ich dich in den Schindergraben (**),
dass dich verzehren die Läuse und die Küchenschaben.
„Pfeiferl, Pfeiferl geh (= pfeife),
ansonsten werfe ich dich in den Schnee.“

 

 
(** In einem Schindergraben wurde totes Vieh entsorgt, um der Entstehung von Seuchen und Krankheiten vorzubeugen. Es wurde eine Grube ausgehoben, das tote Tier hineingelegt, eventuell Kalk darüber gestreut und wieder zugeschüttet! Das Entsorgen eines Kadavers ist heute so nicht mehr möglich man hätte eine Anzeige am Hals, die zumindest in einer Geldstrafe ausarten würde.)

Es wurde (nach der vollendeten „Behandlung“) ein etwa 810 cm langes Aststück abgeschnitten. Ein Ende komplett wieder mit einem ganz kurzem Aststück verschlossen. Das zweite Ende etwas schräg (bis zur Mitte hin) geschnitten und halb verschlossen und oben eine Kerbe gemacht, damit die hinein geblasene Luft entweichen konnte und so pfeifende Töne entstanden sind.
Außerdem rauchten wir „Lierschen“ (ein Lianenartig wachsendes Gewächs, welches getrocknet geraucht wurde, wobei die Zunge ganz schön brannte), aber auch getrocknete, klein geschnittene Blätter von Nußbäumen (brannten auch auf der Zunge) und die tockenen Samen von Sauerampfern ebenfalls (beides in Zeitungspapier eingewickelt!).
Man war auch in meinem Aufwachsen viel kreativer – Speilzeug (wenn überhaupt), so wie heute gab es nicht und es war außerdem viel einfacher hergestellt!

 

Selbstgebasteltes Windrad


Nachbau eines Windrades 2012 (funktionierte tadellos) von „Anno dazumal“.
Durch das weiche Material (Papier) war dem Windrad keine lange Lebensdauer
(gegenüber dem heutigen Plastikmaterial) möglich

Wenn man schon zeitig im Frühjahr barfuß umher lief (da war es noch um etliches wärmer als heute) und sich trotzdem verkühlte, so hat einem eben das „Märzenkaibl gebissen“ (siehe unter Geschichte – Erinnerungen an das „Märzenkaibl“).
Die Kindheit war „einfach gestrickt“. Man konnte umhertoben wie man wollte. Natürlich gab es auch blaue Flecken und manch blutende Wunde
.
War man in der Schule nicht artig, musste man sich in die Ecke stellen, teilweise Nachsitzen (nach dem Unterricht hier bleiben) oder „durften“ als Strafe (musste am nächsten Tag abgegeben werden) – meist 100 Mal: Ich soll nicht… (oder ähnlich gehalten), schreiben.

 


Straßenseitige Ansicht der alten Volksschule (wie sie noch in meiner Volksschulzeit ausgesehen hatte)

Eine Erinnerung an das tägliche Gebet vor dem Unterrichtsbeginn in meiner Volksschulzeit lautete folgend:

 

Heilger Geist, komm zu verbreiten
über uns dein Gnadenlicht,
daß wir immer weiter schreiten
im Erlernen unsrer Pflicht.
Mache uns zum Lernen Lust,
hilf, daß wir in unsrer Brust

das Erlente wohl behalten
und im Guten nicht erkalten.

Schlittenfahrten im Winter durch den Ort!
Bis vor 1960 konnte man Winter für Winter (damals gab es viel mehr Schnee als heute) durch einen Ortsteil von Zelking mittels  der Schlitten (!!) durchfahren. Damals gab es nicht viel Verkehr und es wurde auch kein Split gestreut. Abends
leuchtete man die Strecke mittels Taschenlampen aus. Es wurde „Vorgespannt“. Ein Kind legte sich auf den Schlitten (oftmals über diesem ein „Vorreiter“), hackte einen weiteren Schlitten mit seinen Füßen ein, wo mehrere Kinder daruf gesessen sind. Ein Kind, welches auf den Kufen des ersten Schlittens stand, worunter der liegende Bub sich befand. Oftmals war ein „Rattenschwanz“  an Schlitten (45) angehängt, wobei man durch das hin- und herschleudern der letzten Schlitten, mehr als die halbe Straßenbreite benötigte, was uns enormen Spaß bereitete.
Im Sommer gab es im Melkfluss einiges zu
„Entdecken“. Man Badete stundenlang und spielte mit dem angeschwemmten Schotter (baute Mulden und gab ganz kleine Fische hinein um vor dem nachhause gehen, diese wieder frei zu lassen), oder suchte unter den größeren Steinen nach Tieren aller Art.
Man musste aber auch bei der Heuernte mithelfen. Zum Kochen gespaltenes Holz für den Küchenherd hereintragen (damals gab es auf dem Lande keine E-Herde). Teilweise auch auf die jüngeren Geschwister aufpassen, was einen Teil der Freizeit gekostet hat. Ein Baumhaus zu Bauen mit wenig Material
war schon eine Herausforderung. Nägel waren nicht so zahlreich vorhanden, daher wurden die schon ein Mal verwendeten, gerade geklopft.
Trotz alledem, war es eine schöne Kindheit!!

Erstveröffentlichung in Homepage www.zelking.grafikweb.eu

 

„Winnetouspielen mit Pfeil und Bogen“


Bei uns „Pfitschipfeil“ genannt (*)

 

Erinnerung aus meiner Kinderzeit (vor 1960)

Erstveröffentlichung in Homepage www.zelking.grafikweb.eu

 


Nachbau einer Steinschleuder 2012 (*)

Als Kinder der damaligen Zeit, waren wir genügsamer UND kreativer als die heutige Jugend. Ein „Nachbau 2012“ soll versinnbildlichen, dass wir uns mit einfachen Materialien beschäftigten. Der obige Bogen besteht aus einem Aststück von einer Haselnuß bzw. ein Stück dickere Schnur. Die „Pfeile“ bestanden aus Schilfrohr (Bambus ist stabiler und hält daher auch länger), welche mittels eines kleinen Stückchens Holunderästchens eine gewisse Stabilität und Flugeigenschaft bekamen und auch eine dementprechende Weite von 30/40m erreichten. Die Treffsicherheit war allerdings dann gering.
(* Es wäre uns aber nicht eingefallen, auf Menschen, Tiere oder Fensterscheiben zu zielen!)
Meist wurde auf Dosen, oder auf einem an einer Holzwand befindlichen Kreis gezielt und manchmal auch ins
„Schwarze“ getroffen.

Wenn wir näher beim Ziel waren, gab es natürlich eine bessere Treffsicherheit!

 

Winterzeiten in meinem Aufwachsen (1)

Die Winter in meinem Aufwachsen als Kind/Schüler waren schneereicher als heute.
Wenn ich daran denke, dass wir mit den Schlitten schon (heute am Sandberg 3 beginnend) oberhalb des heutigen Teils der Pöchlarnerstraße, diese komplett durchfahren konnten und mit etwas Glück auch über die Kreuzung hinaus, dies können sich die Kinder des 21. Jahrhunderts nicht mehr vorstellen.

 


Im Ausschnitt des Gemeindeplanes Zelking betreffend, sieht man wo gestartet wurde, bzw. wie weit wir damals mit unseren abendlichen Schlittenpartien fahren konnten
Das Niveau der heutigen Pöchlarnerstraße ist im Laufe der Zeit mehrmals abgeändert worden (gegenüber dem damaligen Aussehen gleichmäßiger ansteigend)

 

Die Winter in meiner Kinderzeit waren:
1.) Viel Schneereicher
2.) es gab fast keinen Verkehr (es fuhren nur wenige Lkw und Pkw
für heutige Kindern nicht mehr vollstellbar)
3.) Es gab keine Streuung vom Split, Sand, geschweige den Salz

Wenn es schon etwas dunkler wurde, fuhren wir mit Taschenlampen „bewaffnet.
Meist wurde „Vorgespannt“, das heißt: ein Bub lag bäuchlings auf dem ersten Schlitten und über ihm, auf den Kufen stehend ein zweiter, der sich vorne am Schlitten angehalten hatte, der sogenannte „Reiter“. Der liegende Knabe „hängte“ sich mit den Füßen im zweiten Schlitten ein. Oftmals machten zwei, drei Schlitten den „Vorreiter“ und ab ging es. Die letzten Schlitten brauchten schon die halbe Straße (was die Schnelligkeit doch minderte). So fuhren wir, abends mehrmals diese (heute zwar besser vorhandene weil asphaltiert, aber leider nicht mehr benutzbare) Strecke ab und zu Fuß musste natürlich dieselbe Strecke wieder zurückgegangen werden.

Heute ist auch viel mehr Verkehr als „anno dazumal“, aber es wird auch binnen kürzester Zeit der Schnee seitens der Straßenmeisterei Melk mittels eines, auf einem LKW montierten Schneepfluges von der Straße weggeräumt. Wenn mehrmals nötig, dann eben mehrmals am Tage vom Schnee befreit und gleichzeitig auch feinerer Kies gestreut.
In meinem Aufwachsen, gab es solche „Errungenschaften“ noch nicht. Erinnere mich, wenn es hier Schnee gab, dann fuhr ein Bauer mit zwei sehr starken Pferden die vor einem hölzernen Pflug gespannt waren, die Straße entlang. Die Pferde stampften, manchmal schweißtriefend durch die „weiße Pracht“, denn der „Holzpflug“ war nicht leicht. Leider wird es von dieser Art sich vom Schnee „zu befreien“, keine Aufnahmen geben.

Auch Schneemann bauen und mit Schneebällen uns gegenseitig zu bewerfen war „in“. So tobten wir uns Kinder auch in der kalten Jahreszeit aus. Schifahren ging hier nicht so leicht, da doch ein etwas längeres, ansteigendes Gelände fehlte, bzw. damals viele Obstbäume die Abhänge „zierten“, welche heute größtenteils verschwunden sind.

 

Meine Nichten Sabrina und Sonja im Jänner 1996 mit ihrem kleinen Zelkinger Schneemann

 

Eine noch vor 1960 erlebte Kindheitserinnerung
Niedergeschrieben im Jänner 2013

Erstveröffentlichung in Homepage www.zelking.grafikweb.eu